Geschichte

Vereinsgeschichte

In Sachen Fußball haben es die Fürstenauer nicht ganz so eilig. Während man im übrigen Reich teilweise schon weit vor der Jahrhundertwende dem runden Leder nachläuft, dauert es in unserem Dorf bis ca. 1930, ehe sich eifrige Sportler aufmachen, um einen Sportverein zu gründen.

Mit den ‘Geh-Versuchen’ der ersten Stunde sind Namen wie Josef Hoppe („Koßmann“), Karl Paul, Franz Loges, Johann Vogt („Fußmann’s Hennes“), Franz Klümper, Josef Weber („Kannen Szepan“), Johannes Lüke („Kleinschneider“, „Münzenberg“), Karl Meier („Korfmeuker“), Josef Behring, Heinrich Beermann („Kathreun“), Robert Rolf, August Wittrock („Hoppe“), Josef Oeynhausen, Heinrich Schmitz, Johann Borns, Johannes Schoppmeier, Paul Ludwig, etc. verbunden. Der Verein gibt sich den Namen DJK „VICTORIA“ Fürstenau. Nahezu alle bis zu dieser Zeit gegründeten Sportvereine schließen sich der „Deutsche-Jugend-Kraft“-Bewegung an. Vereinsvorsitzende sind u.a. R.Dubbert, Franz Klümper und Willi Jacke.

Die fußballerischen Anfänge werden auf einer Wiese -Richtung Hohehaus nahe der neuen Brücke- gemacht. Man spielt für kurze Zeit auch auf dem „Schlöpen“ Fußball, ehe es nach dem Krieg „auf Schmettenger´s Kamp“ geht.

Für die heutige Jugend sind die damaligen Umstände der 30er Jahre kaum vorstellbar. Die Jahre, in denen der Platz vom Vieh geräumt werden mußte, sind gottlob vorbei; auch die Holzschuhe haben ausgedient. Dennoch sind die Zeiten schlecht. Viele Arbeitslose und wenig Geld -man trifft sich eben zum Fußballspielen. Für Fußballschuhe -das Paar kostet gut 10 Mark- muß 8 bis 10 Tage freiwilliger Arbeitsdienst geleistet werden. Zahlreiche Mantelfutter müssen für die Hosen herhalten, von den Hemden ganz zu schweigen. Hat man sich auf diese Art und Weise eingekleidet, darf der ganze Stolz nicht einmal gezeigt werden; die Spieler müssen bis zum Sportplatz schon einen Mantel tragen, um nicht im ganzen Dorf ausgelacht zu werden.

Doch zurück zur Chronologie: Im Jahr 1935 ‘überholt‘ die Geschichte den Fußball. Mit der Gründung des vom NS-Regime unterstützten Westdeutschen Spielverbandes (WSV) konkurrieren in Fürstenau vorübergehend zwei Vereine. Als Konsequenz geht die DJK dabei in den WSV Fürstenau über. Das Vereinsleben bildet dabei nicht der Fußball allein. Dank der Betreuung durch die Dorfschullehrer wird viel Leichtathletik betrieben.

In den Kriegsjahren 1939-45 ruht der Spielbetrieb fast vollständig. Da viele Aktive ihren Dienst als Soldat versehen müssen, beschränkt man sich auf einige Freundschaftsspiele in der nahen Umgebung.

In den Nachkriegsjahren findet sich schnell eine neue Mannschaft zusammen, dessen Kern nahezu ein ganzes Jahrzehnt dem Fußball in Fürstenau den Stempel aufdrücken soll. Auf Kreisebene spielen neben den Städten nur größere Dörfer in 2 Spielklassen. Die DJK „FORTUNA“ Fürstenau spielt mit wechselhaftem Erfolg in diesen Ligen, da man aufgrund der Arbeitslage (viele arbeiten ‚in der Fremde’) nur sehr selten auf den stärksten Kader zurückgreifen kann.

 

Die 60er Jahre -sie wollen schon ohne größere Höhepunkte vergehen- enden mit dem Aufstieg der 1.Mannschaft in die damalige 1.Kreisklasse. In diesem Jahrzehnt wechseln die Fußballer auf den Sportplatz an der Hohehäuser Straße, dem heutigen Trainingsplatz. Das Geld ist knapp; finanziell sind die ‚Funktionäre‘ auf das alljährliche Pokalturnier angewiesen: Gutes Wetter dabei garantiert eine solide Jahresbilanz. Ein Jahrzehnt führt Johannes Henneke den Verein ‚durch dick und dünn‘.
Tiefpunkt des Vereins 1966  mit dem Abstieg der 1. Mannschaft in die 3. Kreisklasse, in die gleiche Klasse wie die 2. Mannschaft.
Lediglich die B-Jugendmannschaft ist  erfolgreich und gewinnt den Kreispokal
1968 Aufstieg in die 2. Kreisklasse und direkter Durchmarsch in die 1. Kreisklasse (1969)
Danach einige gute Jahre im oberen Tabellendrittel.

Das Jahr 1971 bringt eine wichtige Entscheidung für unsere Vereinsgeschichte:
Aus der DJK „FORTUNA“ Fürstenau wird der heutige SV Fürstenau-Bödexen. Seit vielen Jahren spielen die Fußballer aus Bödexen in den einzelnen Mannschaften. Mit dem Namenwechsel wird dieser Gegebenheit endlich auch die entsprechende Außenwirkung zuteil.

Die Chronologie ab 1972 im Zeitraffer:

1972 Gründung des SV Fürstenau-Bödexen
1973 Der SV steigt in die 2.Kreisklasse ab; die 2. Mannschaft wird abgemeldet
1974 Die A-Jgd. gewinnt den Kreiswanderpokal
1977 Die 1.Mannschaft steigt in die 1.Kreisklasse auf; der Sportplatz erhält Alu-Tore
1979 Der Bau des Köterbergstadions zwischen Fürstenau und Bödexen beginnt
1981 Der SV gibt sich eine neue Satzung. Als eingetragener Verein verfolgt man ausschließlich gemeinnützige Zwecke, insbesondere durch die Pflege und Förderung des Amateursports.
1982 Mit einem Kraftakt wird der Klassen- erhalt in der A-Liga geschafft. Diese wichtige Voraussetzung läutet die bislang erfolgreichste Phase des SV Fürstenau-Bödexen ein. Die Rückkehr vieler ‚Legionäre‘ zu ihrem SV lassen die Einweihung des Köterbergstadions (16.Juli ’82) gegen den Zweit-Bundesligisten SG Wattenscheid 09 zu einem unvergessenen Ereignis werden. Der Fußball boomt in Fürstenau und Bödexen.
1983 Als Meister der Kreisliga A unterliegt der SV im dramatischen Entscheidungsspiel gegen den TuS Amelunxen mit 2:4 Toren n.V. und verpasst so den Aufstieg in die Bezirksliga. Gleichzeitig erringt man den 2.Platz im Kreispokal. Der SV weiht sein Sportheim ein, das viele freiwillige Helfer in ihrer Freizeit erbauten.
1984 Die 2.Mannschaft steigt in die Kreisliga B auf
1985 Die 1.Mannschaft wird Herbstmeister; für den SV startet erstmals eine F- Junioren-Mannschaft (6-8 Jahre)
->1990 Die 1.Mannschaft gehört ständig der Spitzengruppe der Kreisliga A an. TOP-Mannschaften wie VfL Osnabrück, Reinickendorfer Füchse, etc. geben ihre Visitenkarte im Köterbergstadion ab. Unsere 2. Mannschaft kehrt leider in die Kreisliga C zurück.
1991 Die A-Junioren erreichen die Aufstiegsrunde zur Bezirksliga; der bislang größte sportliche Erfolg unserer Jugend-Abteilung. Als sportliches Bonbon für die treuen Fans gelingt es dem Vorstand, den renommierten Bundesligisten BVB 09 Dortmund für ein Freundschaftsspiel zu gewinnen. Am 16.07.1991 platzt das Köterbergstadion mit 1700 Zuschauern aus allen Nähten. Das Sportjahr 1991/92 beginnt mit großen Erwartungen.
1992 Zur Überraschung aller Experten steigt der SV Fürstenau-Bödexen in die B-Liga ab. Trotz allem Misserfolg wird erstmals internationaler Fußball im Köterbergstadion gespielt: Hapoel Haifa (Israel) gibt ein Gastspiel.

Zu Beginn der Saison 1992/93 sind sich Verantwortliche und Aktive einig: Der ‚Betriebsunfall‘ muss repariert werden.
1993 Der SV schafft tatsächlich die sofortige Rückkehr ins Kreisoberhaus.
1994 Der SV Fürstenau-Bödexen erwirbt sich den unrühmlichen Ruf einer ´Fahrstuhlmannschaft’. Es reicht am Ende nur zum vorletzten Tabellen- rang, einem Abstiegsplatz.
Im Jahr 1995 steigt die 2. Mannschaft in die Kreisliga B auf; eine beachtliche Leistung unseres Reserveteams.
1997 Die Wege der Seniorenteams gehen wiederum auseinander. Während die „Erste“ nach 3 Jahren endlich wieder A-Liga-Luft schnuppert, muss die „Zweite“ aufgrund der Einführung der eingleisigen B-Liga wieder in die C- Liga.
1998 Die B-Junioren erreichen die Aufstiegsrunde zur Bezirksliga; sie wiederholen den Erfolg der A-Junioren aus dem Jahr 1991.
1999 Die „Erste“, von vielen zum Jahreswechsel schon abgeschrieben, rettet sich dank einer grandiosen Rückserie vor´m Abstieg. Die „Zweite“ schafft zum 3. Mal nach ´84 und ´95 den Aufstieg in die Kreisliga B.

2001 Die 2. Mannschaft rutscht von der Kreisliga B. in die Kreisliga C.
2003 Wahnsinn! Die erste Mannschaft hat es geschafft, den Aufstieg in die Bezirksliga. Es war eine euphorische Saison in dem die I. Mannschaft nach einer leichten Anfangsschwäche stets gute Leistung zeigte und am letzten Spieltag in Dalhausen mit einem klaren Sieg den erstmaligen und verdienten Aufstieg für den SV in die Bezirksliga schaffte.
Das Fü-Bö Land stand Kopf. In der Saison zum Aufstieg gründete sich ein FüBö Fanclub. Seit 2003 gibt es auch eine Minikicker Mannschaft beim SV.

Zur Zeit spielen 1 Senioren-Team auf Bezirksebene und 1 Senioren- sowie 5 Junioren-Teams des SV Fürstenau-Bödexen auf Kreisebene um Meisterehren. Das 8.Team, unsere Altherren-Abteilung, komplettiert das Feld der Mannschaften mit der Teilnahme am Kreispokalwettbewerb und durch viele Freundschaftsspiele. Auch einige Damen sind aktiv, aufgrund des kleinen Kaders haben sie sich im Jahr 1997 Phönix Höxter angeschlossen.

Einen festen Platz im Kalender jedes SV-Fan´s haben die Pokalturniere, das jährliche Oktoberfest, Fahrten zu interessanten Fußball-Bundesligaspielen, sowie diverse attraktive Freundschaftsspiele. Guter Service während aller Veranstaltungen und die ständige Steigerung des Gemeinsinns und der Kameradschaft im Verein liegen dem Vorstand dabei sehr am Herzen.

Udo Speith
P.S.: Alle Angaben vor 1970 sind mir mdl. übermittelt worden und daher ohne Gewähr


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Adresse
Köterbergstadion
37671 Höxter-Fürstenau

zwischen den Ortschaften Fürstenau und Bödexen

 

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