Interview Kimberly Walberger ( Schiedsrichterin beim SV Fürstenau-Bödexen)

Kimberly Walberger ist Schiedsrichterin beim SV Fürstenau-Bödexen.

Sie berichtet über den Fußball, ihren Werdegang und ihre Erfahrungen als Frau mit den Karten.
 
Kimberly, wie geht es dir in dieser verrückten Zeit? Speziell ohne den Fußball.Was vermisst du am meisten?
Anfangs habe ich es genossen, so viel Zeit zu haben. Wir konnten echt viel in unserer Wohnung erledigen. Mittlerweile freue mich aber darauf, wenn endlich wieder „Normalität“ einkehrt.
Mir fehlen die gemeinsamen Kinobesuche mit meinem Partner, vor allem aber,spontan draußen etwas zu unternehmen, ohne die im Moment geltenden Regelungen im Vorfeld zu studieren.

Wie schätzt du die Situation ein? Geht´s im August mit dem Fußball wieder los?
Vor 2 Monaten war ich guter Dinge und echt optimistisch gestimmt. Mittlerweile versuche ich die Vorfreude aber etwas zurückzuhalten. Wenn es dann tatsächlich wieder losgeht, ist die Freude umso größer.
 
Wie bist du zum Schiedsrichterwesen gekommen?
Nach einem Sportunfall konnte ich sportlich gesehen nicht mehr so angreifen, wie gedacht. Da ich aber nicht auf den Fußball verzichten wollte, bin ich auf die „Böse Seite“gewechselt. 😉
 
Was fasziniert dich an der Tätigkeit am meisten?
Anfangs habe ich zwei Jahre Jugend und Senioren gepfiffen. Es ist faszinierend,
wie unterschiedlich beide Parteien spielen. Selbst der Unterschied von der A-Jugend zu den Herren, ist enorm. Ich mag die Atmosphäre, die während eines Spiels auf dem Feld herrscht. Spannung, Konzentration, Freude, Frust. Es ist alles dabei.
 
Seit wann bist du beim  SV FüBö? Wie bist du zu uns gekommen?
Zu FüBö bin ich 2018 gekommen. Zum einem, da das der Heimatverein von Carsten ist und weil wir ja in Bödexen wohnen. 😉 Durch Carsten habe ich dann erfahren, dass der SV einen Schiedsrichter sucht. Das war dann der noch fehlende Punkt, der mich dazu bewegt hat, Schiedsrichterin zu werden. Roland hat alles weitere in die Wege geleitet und ehe ich mich versah, hatte ich die Prüfung schon bestanden.
 
Das Schiedsrichteramt ist immer noch eine Männerdomäne, was wünschst du dir?
Wer Interesse hat Schiedsrichter zu werden, sollte es sich anschauen und es einfach versuchen. Unabhängig vom Geschlecht und Alter. Für mich macht es keinen Unterschied mit Frauen oder Männern zu pfeifen.
Ich wünsche mir, dass die Spieler etwas mehr Verständnis zeigen. Wir sind Schiedsrichter, wir machen nicht die Fußballregeln. Wir sorgen dafür, dass die Regeln eingehalten werden und alle fair spielen. Das vergessen leider manche und so entstehen dann unnötige Emotionen und Diskussionen.
 
Was war das tollste Erlebnis auf dem Fußballplatz? Welches das schlimmste?
Das tollste Erlebnis hatte ich bei einem Auswärtsspiel. Auf dem Weg dorthin kam ich in eine Polizeikontrolle, sodass ich erst 5 Minuten vor Spielbeginn am Platz sein konnte. Alle haben mich trotzdem freudig empfangen, keiner war sauer. Ich war natürlich total gestresst. Dann haben beide Mannschaften beschlossen, 20 Minuten zu warten, damit ich erstmal „ankommen“ kann und Zeit habe mich warm zu machen. Das fand ich echt toll.
Leider habe ich auch das Gegenteil erleben müssen. Ein Trainer hatte ein absolutes Problem mit mir als Schiri, noch bevor er meine Leistung beurteilen konnte. Ein weiteres Aufeinandertreffen mit diesem Trainer hat sich im Vorfeld eines Spiels so zugespitzt, dass ich die Partie nicht gepfiffen habe.
Ich hatte Angst, dass ich nicht unparteiisch bleiben könnte.
 
Wie lautet dein Appell an Spieler, Funktionäre und an angehende SchiedsrichterInnen?
Wir haben zwar alle verschiedene Funktionen, aber alle das gleiche Hobby. FUSSBALL. Niemand „opfert“ einen Tag, um etwas zu tun, was er nicht liebt. Das sollten wir nicht vergessen.
 
Was hast du dir für die Zukunft vorgenommen?
Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, endlich wieder am Platz zu stehen und den SV FüBö anzufeuern, wenn sie um die Meisterschaft spielen.
Ich bin total zufrieden, da wo ich jetzt bin und das möchte ich auch in Zukunft nicht ändern.
 
Dein Lebensgefährte, Carsten Cybok, spielt in der 1. Mannschaft des SV.
Ist Fußball immer Thema Nummer 1?
Es gibt noch andere Themen als Fußball? 😃
 
Haltet ihr euch in der Pandemie gemeinsam fit?
Wir fahren zusammen Fahrrad. In Fitnesspielen spornen wir uns gegenseitig an und duellieren uns. Wir verlieren beide nicht gerne. Da muss man dann schon öfters an seine Grenzen gehen.
 
Wie siehst du die 1. Mannschaft aufgestellt, wie den Verein insgesamt?
Ich bin kein Trainer, daher kann ich keine professionelle Meinung abgeben. Ich finde aber, dass die bisherigen Spielesuper gelaufen sind. Wirklich schade, dass die Saisonabgebrochen werden musste.
Ich mag den Trainer und seinen Führungsstil. Ich bin der Meinung, dass FüBö echt gute Chancen hat, unter den Top 3 zu landen.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass die nächste Saison genauso gut (hoffe noch besser) laufen wird.
Zumindest habe ich zuhause jemanden sitzen, der darauf brennt, dass es endlich wieder losgeht. 

Vielen Dank für das Interview, Kimberly! Alles Gute und vor allem Gesundheit.
Absolut FüBö🔵⚪️


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